Auf einen Blick:
1. Seite: Selbstbewusstsein und Selbstkonzept
2. Seite: Selbstwert
3. Seite: Praktische Hinweise zur Steigerung des "Selbstbewusstseins"
Seite 3 - Praktische Hinweise zur Steigerung des "Selbstbewusstseins"
Wenn man dieses beiden Punkte betrachtet, kann geschlussfolgert werden, dass Menschen sich selbst durch ihre eigenen Annahmen in ihrem Verhalten selbst verstärken und auch ihr Umfeld animieren, sie gemäß dieser Überzeugungen zu behandeln.
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Das Selbstwertgefühl wird neben dem Vergleich mit sich selbst über Sozialen Vergleich bestimmt. Ändert sich die Bezugsgruppe, kann sich auch der Selbstwert ändern.
Deutlich wird dies beispielsweise, wenn Schüler nach der Grundschule auf weiterführende Schulen wechseln. Während der Selbstwert der Gymnasiasten eher sinkt, steigt der Selbstwert der Hauptschüler an.
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Die meisten Menschen tendieren dazu, sich selbst etwas zu überschätzen. Dieses Verhalten ist vollkommen normal und schützt sogar vor Depression.
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Bei vollkommen überhöhter Selbsteinschätzung sprechen Psychologen von Narzissmus. Diese Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch übermäßige Abhängigkeit von der Rückmeldung anderer, mangelnder Empathie und starken Stimmungsschwankungen. Hinter der narzisstischen Persönlichkeitsstörung steht im Grunde jedoch ein sehr unsicheres Selbstkonzept und ein geringer Selbstwert.
Die oben stehenden Punkte verdeutlichen einerseits, dass bestehende Vorstellungen und Bewertungen ohne größere Interventionen relativ stabil bleiben. Gleichzeitig wird klar, dass gesteigertes Selbstvertrauen und ein höherer Selbstwert mit substanziellen Veränderungen im Leben eines jeden einzelnen einhergehen
Hinweise zur Steigerung des „Selbstbewusstseins“
Das Selbstvertrauen zu trainieren und einen positiven Selbstwert zu erlangen ist keine leichte Aufgabe. Die unten stehenden Hinweise können Ihnen dabei helfen, Ihre Perspektive auf sich selbst zu ändern und so „selbstbewusster“ zu werden.
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Machen Sie sich klar, in welchen Bereichen Ihres Lebens Sie bereits Erfolge verbuchen könnten. Konzentrieren Sie sich auf klare Bereiche – Ihr soziales Umfeld, Ihre körperliche Fitness, Ihren beruflichen Erfolg... Schreiben Sie diese Punkte auf.
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Befragen Sie Ihre Freunde und Familie dazu, welche Eigenschaften und Leistungen sie an Ihnen schätzen. Fordern Sie diese Antworten auch schriftlich ein und lassen Sie sich überraschen. Welche der Antworten hätten Sie nicht erwartet?
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Prüfen Sie, mit wem Sie sich vergleichen, wenn Sie sich selbst einschätzen. Sind dies realistische Bezugsgruppen oder vergleichen Sie beispielsweise Ihren Körper mit dem eines 20-Jährigen Models?
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Achten Sie auf Ihre Körpersprache und -haltung: Gerader Rücken, offene Gesten und eine feste Stimme wirken angenehm auf Ihre Mitmenschen und sorgen dafür, dass sie respektvoll behandelt werden.
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Verschaffen Sie sich Erfolgserlebnisse: Beginnen Sie ein neues Hobby, stecken Sie sich erreichbare Ziele und beobachten Sie die Veränderungen.
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Stoppen Sie Ihr negatives Gedankenkarussell: Wenn Sie in eine Phase des Zweifelns über sich und Ihre Fähigkeiten kommen, sagen Sie bewusst „STOP“. Lenken Sie sich ab und konzentrieren sich auf Dinge, die Ihnen Freude bereiten. Ein Zettel mit Ihren positiven Eigenschaften kann Ihnen in solchen Situationen helfen.
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Finden Sie heraus, wonach Sie streben. Ihr Selbstwertgefühl entsteht durch den Vergleich zwischen Ihrem Ideal-Selbst und Ihrem Selbstkonzept. Nur wenn Sie wissen, in welche Richtung Sie sich weiterentwickeln wollen, können Sie das Selbstvertrauen in Ihre Fähigkeiten steigern.
Viel Erfolg und Freude beim Ausprobieren!
Quellen
Traut-Mattausch, E., Petersen, L.-E., Wesche, J.S. & Frey, D. (2011) Selbst. In: Bierhoff, H.-W. & Frey, D (Hrsg.)Sozialpsychologie – Individuum und Soziale Welt . Göttigen: Hogrefe S. 13-36
Asendorpf, J. B. (2007) Psychologie der Persönlichkeit. Heidelberg: Springer S. 263-280
Kessler, T. (2015) Vorlesungsfolien Sozialpsychologie „Selbst“ Wintersemester 2015/16 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
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