Viele Menschen wünschen sich ein größeres Selbstbewusstsein – doch was meinen wir eigentlich, wenn wir von „Selbstbewusstsein“ sprechen? Viele ähnliche Begriffe wie „Selbstkonzept“, „Selbstwert“ oder auch „Selbstbild“ existieren heute nebeneinander und beschreiben unterschiedliche Aspekte des menschlichen Selbst. Dieser Artikel stellt die wichtigsten Begriffe vor und gibt Hinweise, wie Sie selbstbewusster werden können.
Auf einen Blick:
1. Seite: Selbstbewusstsein und Selbstkonzept
2. Seite: Selbstwert
3. Seite: Praktische Hinweise zur Steigerung des "Selbstbewusstseins"
Seite 1 - Begriffserklärung
„Manche Seele wird man nie entdecken, es sei denn, dass man sie zuerst erfindet.“ (Nietzsche, Also sprach Zaratustra, Vom Baum am Berge)
Selbstbewusstsein – ein Begriff aus der Philosophie
Philosophie und Psychologie sind eng verwandte wissenschaftliche Disziplinen. Tatsächlich entwickelte sich die heutige empirische Psychologie aus der Philosophie und ihren auf den Mensch gerichteten Fragestellungen. „Selbstbewusstsein“ ist dabei ein Begriff, der insbesondere in der klassischen Philosophie von Kant und Hegel diskutiert wird und in dem Rahmen das Denken des Individuums über sich selbst beschreibt. Um Verwirrungen zu vermeiden und klarere Konzepte für unterschiedliche Aspekte des Selbst zu entwickelt, etablierten sich in der Psychologie andere Fachbegriffe. Ist in der Alltagssprache von „selbstbewussten“ Menschen die Rede, so sprechen die Psychologen am ehesten von Menschen mit einem hohen Selbstwert oder einem positiven Selbstkonzept.
Im Folgenden werden diese beiden zentrale Elemente des Selbst – Selbstkonzept und Selbstwert – vorgestellt und ihre Beziehungen zueinander verdeutlicht.
Selbstkonzept – wie wir uns selbst verstehen
Unter Selbstkonzept (oder auch Selbstbild) versteht die Psychologie die Summe aller Annahmen einer Person bezüglich sich selbst. Es enthält sowohl universelle als auch individuelle Anteile. Beispiele für universelle Elemente sind beispielsweise das Wissen ein Mensch oder Bewohner einer bestimmten Stadt zu sein. Das individuell charakteristische Wissen bezieht sich auf Informationen wie den eigenen Namen, Tag der Geburt oder Persönlichkeitseigenschaften.
Interessanterweise gehören zu den universellen Anteilen des Selbstkonzepts auch Annahmen, von denen die meisten Menschen glauben, sie seien charakteristisch für ihre eigene Persönlichkeit. In einer Studie meinten 90% der befragten US-amerikanischen Studenten, die folgenden Eigenschaften beschrieben sie besonders zutreffend:
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Sie sind eher selbstkritisch
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Sie sind sensibler, als die meisten Menschen glauben
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Sie haben bisweilen sexuelle Probleme gehabt
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Sie haben die Erfahrung gemacht, dass es nicht klug ist, ihre privaten Gefühle öffentlich zu machen
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Sie haben überdurchschnittlich viel Humor
Obwohl die meisten Menschen diese Aussagen als charakteristisch für sich selbst halten, sind sie es in Wahrheit gar nicht. Viele Menschen identifizieren sich mit diesen Beschreibungen
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