Führende Krankenkassen werfen Arbeitgebern eine Teilschuld für die steigenden Fälle von Burnout- und Depressionserkrankungen vor.
Die Vorstandsvorsitzenden der Techniker Krankenkasse (TK), Barmer GEK und der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) fordern die Arbeitgeber auf, mehr für das betriebliche Gesundheitsmanagement zu investieren. In der Welt am Sonntag nehmen sie die Arbeitgeber in Deutschland in die Verantwortung, damit diese mehr für die Prävention von psychischen Erkrankungen ihrer Mitarbeiter tun. Der Chef der Barmer, Christoph Straub, sieht in den ständigen Veränderungen im Arbeitsleben eine Ursache für die seit Jahren ansteigenden Zahlen der Neuerkrankungen. Gerade auch der Gebrauch von Smartphones und die damit ständige Erreichbarkeit fördern Stress und Überlastungstendenzen bei den Mitarbeitern. Hier müsse nun endlich mehr getan werden. Er fordere auch die Regierung indirekt auf, durch gesetzliche Vorgaben die Arbeitgeber zu günstigeren Arbeitsbedingungen zu zwingen.
Auch der Chef der TKK, Ingo Kailuweit, fordert die Arbeitgeber zum Umdenken auf. Die Unternehmen müssten in den heutigen Zeiten ihre Mitarbeiter besonders auf die neuen Herausforderungen vorbereiten und in die Gesundheitsförderung investieren. Auch der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe von der CDU stimmt in den Tenor der Krankenkassen ein. Er unterstützt den Präventionsgedanken und sieht in ihm auch eine Chance, dass sich psychische Erkrankungen in Folge von Arbeitsüberlastungen gar nicht erst entwickeln können. Durch zufriedene und vor allem gesunde MItarbeiter werde der Wettbewerbsvorteil am Markt gestärkt , was im Interesse der Unternehmen sein sollte.
Die DAK unterfüttert diese Aussagen mit aktuellen Statistiken. Sie fand heraus, dass 16 Prozent aller Fehltage in den Unternehmen, im ersten Halbjahr 2014 auf psychische Erkrankungen zurückzuführen sind. Dieser Wert bestätigt die kontinuierliche Entwicklung der Krankheitsbilder Depression und Burnout der letzten Jahre und liegt 10 Prozent höher als im Vorjahr.
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