"Zeit ist relativ." – das meinte schon Albert Einstein. In manchen Situationen hat man das Gefühl, dass sich jede Sekunde über Ewigkeiten hinzieht und ein anderes Mal scheint die Zeit wie im Fluge zu vergehen. Wir wollen Ihnen dabei helfen, Frau bzw. Herr über Ihre Zeit zu werden, sodass Sie stressfreier durch den Tag schreiten können.
Wussten Sie schon, dass Faktoren wie Umwelt, Tageszeit, Müdigkeit, Gefühle und die Körpertemperatur das Zeitempfinden eines Menschen beeinflussen? Besonders Emotionen haben einen sehr großen Einfluss. Schon im 19. Jahrhundert stellte der US-Psychologe William James fest, dass Menschen beim Verarbeiten vieler Eindrücke eher davon ausgehen, dass diese auch mehr Zeit benötigen.
Abhängig von der Qualität und Quantität von Eindrücken verändert sich also die subjektive Einschätzung der Zeit, welche die Erfahrung beansprucht und die Dauer des Verarbeitungsprozesses im Gehirn. Das zeigt auch eine Studie mit Probanden, die aus einer bestimmten Höhe in ein Netz springen sollten und anschließend gefragt wurden, wie lange sie wohl gefallen seien. Die Dauer des Falls wurde in allen Fällen als zu lang eingeschätzt. Unabhängig von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen wollen wir Ihnen mit unseren Tipps helfen, ihre Zeit besser zu strukturieren.
"Nein" sagen
Tätigkeiten, die Sie eigentlich nicht erledigen müssten, um die Sie aber von anderen gebeten werden, rauben viel Zeit und Energie. Hinterfragen Sie, ob Sie das wirklich wollen und ob es Ihnen so wichtig ist, in den Augen der anderen Person gut dazustehen und dafür Ihre wertvolle Freizeit zu opfern. Selbstverständlich sollen Sie nicht aufhören, anderen Menschen zu helfen – es ist schließlich auch wichtig, Gutes für geliebte Mitmenschen wie Familie und Freunde zu tun. Dies sollte aber nur dann geschehen, wenn Sie auch Zeit dafür haben und Ihre wichtigen Aktivitäten dabei nicht zu kurz kommen. Es gibt allerdings auch Situationen wie z.B. Verkaufsgespräche am Telefon, bei denen Sie sich nur nicht trauen "Nein" zu sagen. Eine höfliche Absage ist dabei kein Problem und schenkt Ihnen kostbare Zeit.
Unangenehmes zuerst erledigen und Ablenkungen eliminieren
Unangenehmen Pflichten sollten Sie nicht aus dem Weg gehen, sondern sie zuerst erledigen. Anschließend können Sie stolz auf sich sein und auch alles andere fällt direkt leichter. Bei diesen Pflichten sollten Sie sich keinesfalls ablenken lassen, also nicht auf Kurznachrichten, Telefonanrufe, soziale Netzwerke und Co. reagieren, dafür gegebenenfalls auch mal das Smartphone stumm- oder ausschalten. Es gibt auch Programme, die dabei helfen, bekannte Ablenkungen wie Facebook, Youtube etc. für eine gewisse Zeit blockieren (für Windows wäre das z.B. Cold Turkey, für Mac SelfControl).
Aufhören, Unnötiges und Unwichtiges zu tun
Manche Autoren würden diesen Satz härter formulieren und sagen, dass man aufhören sollte ,"Sch …" zu machen. Im Grunde läuft es aber darauf hinaus, dass man sich folgendes fragt: Tragen die Aktivitäten, die ich über den Tag, die Woche oder über Monate verteilt ausübe zu meinem Wohlbefinden, meiner Erfüllung und meinem Glück bei? Eine aufrichtige Beantwortung dieser Frage ist ein unumgänglicher Schritt, um seine Zeit richtig einteilen zu können.
Denn seien wir mal ehrlich: Jeder von uns hat die eine oder andere Tätigkeit, die uns in unserem Wohlbefinden und Glück nicht weiterhilft. Vor dem Fernseher sitzen und zum vierten Mal dieselbe Folge einer Serie anschauen, die man eigentlich nicht besonders mag, ist eine solche Tätigkeit. Oder sehr viel Zeit auf sozialen Netzwerken zu verbringen. Oder jeden Tag einzukaufen, obwohl 2-3 größere Einkäufe in der Woche einiges an Zeit einsparen würde. Häufig sind es Gewohnheiten, die wir über viele Jahre kultiviert haben, die uns im Moment kostbarer Zeit berauben.
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