Es handelt sich zwar bei Sexualverkehr in Partnerschaften als auch in Pornografie um Sexualpraktiken, aber die Unterschiede sind so enorm, dass es sich tatsächlich um verschiedene Welten handelt. Im Folgenden sehen Sie eine Auflistung verschiedener Klischees der Mainstream-Pornografie und die Gegenüberstellung der Realität.
Klischee 1: Männer und Frauen wollen immer und überall Sex haben.
In der Realität spielt die richtige Stimmung eine wichtige Rolle und diese ist nicht immer und überall einfach zu erreichen. In vielen Situationen (selbst oft dargestellte Porno-Szenen) ist Geschlechtsverkehr für die meisten Menschen eher abwegig.
Klischee 2: Alle Menschen sind im Intimbereich komplett rasiert.
Tatsächlich sind 70% der Frauen und 80% der Männer im Intimbereich nicht rasiert, sondern natürlich behaart.
Klischee 3: Sexualpartner sind immer sofort erregt.
Oftmals dauert es in passenden Situationen ungefähr 10-12 Minuten ehe beide Partner wirklich erregt und zum Geschlechtsverkehr bereit sind.
Klischee 4: Männer können stundenlang ein erregtes Glied haben.
In Pornos haben Männer stundenlang Geschlechtsverkehr und sind durchgängig erregt. Das ist sehr unrealistisch und unnatürlich – im Schnitt ejakulieren Männer bereits nach 4,5 Minuten.
Klischee 5: Geschlechtsteile sehen oftmals identisch geformt aus. Männer haben lange Penisse und Frauen haben große Brüste.
Diese vorgegebenen „Ideale“ sind weder realistisch noch erstrebenswert. Genitalien sind geschlechtsspezifisch sowohl in Form, Farbe und Größe sehr unterschiedlich.
Klischee 6: Frauen kommen immer zum Orgasmus und stöhnen pausenlos.
In der Realität kommen Studien zufolge 71% der heterosexuellen Frauen alleine durch Penetration (Penis in Vagina) nicht ständig zum Höhepunkt und stöhnen nicht in dargestellten Lautstärke und Intensität.
Wahrscheinlich kann jeder Mensch mit eigenen Erfahrungen unterschreiben, dass Porno-Klischees sehr unrealistisch sind. Doch was ist mit Jugendlichen, die Pornografie konsumieren bevor sie selbst eigene erste Erfahrungen machen können? Es ist auch nicht erst seit „50 Shades of Grey“ bekannt, dass Pornografie den medialen Mainstream erreicht hat und beinahe omnipräsent ist. Da Menschen generell eher dazu tendieren, Erfahrungen der vermeintlichen Mehrheit höher zu schätzen als die eigenen, sind besonders junge und unerfahrene Menschen dazu geneigt, anzunehmen, dass Pornos auch etwas mit der Realität zu tun hätten.
Was Pornografie und deren Nutzung für Auswirkungen haben kann, erfahren Sie in dem nächsten Artikel der Serie „Voll Porno“. In dem ersten Teil unserer Serie "Voll Porno I" finden sie mehr Fakten zum Thema Pornografie, unterschiedlichen Genres und der Art und Weise, wie pornografische Inhalte konsumiert werden.
Autor: Susanne Schneider (Impulsdialog)
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