Viele Evolutionsbiologen postulieren seit langer Zeit, dass Fremdgehen natürlich sei und der Mensch - vor allem der Mann – naturgemäß dafür bestimmt sei, seine Gene mit mehreren Partnerinnen zu verbreiten. Das sei die Natur des Menschen - Fortpflanzung und evolutionär bedingt.
Ist Untreue genetisch vorgeschrieben?
Neuere Studien belegen jedoch, dass Menschen dennoch zur Treue fähig sind und in sich den Wunsch nach fester Partnerschaft hegen. Untreue Partner verwenden die evolutionäre Begründung für ihr Fremdgehen häufig als Ausrede und um das Verhalten vor anderen und vor sich zu rechtfertigen. Doch wie bleibt man treu und ist Untreue wirklich auf die Gene zurückzuführen?
Der Psychotherapeut Wolfgang Krüger widmet sich seit mehr als 30 Jahren dem Thema Partnerschaft. Ihm zufolge sind Frauen wie auch Männer untreu aufgrund emotionaler und sozialer Probleme in ihren Beziehungen. Gene haben mit dem Thema Untreue hingehen wenig zu tun. Ein Beleg dafür ist bereits die Tatsache, dass nicht nur Männer fremdgehen, sondern Frauen in nahezu gleichem Maße ihrem Partner gegenüber untreu sind. Nach Krüger gibt es daher kein männliches „Gen für Untreue“. Der eigentliche Grund, warum viele Paare sich nach einiger Zeit umorientieren und Leidenschaft außerhalb ihrer Beziehung suchen, ist die Unzufriedenheit mit ihrer Beziehung. Jeder wünscht sich von seiner Beziehung Verständnis, Zärtlichkeit, Anerkennung aber auch regelmäßige Leidenschaft (Erotik). Den Aufwand, um diese Punkte innerhalb einer beständigen Beziehung aufrecht zu erhalten, scheuen viele, sodass ein schnelles Abenteuer eine gute Flucht davor ist.
Nur wie soll die eigene Beziehung dann langfristig die Erwartungen erfüllen, wenn man sich ihnen nicht stellt?
Viele Partner geben nach Wolfgang Krüger zu schnell auf und sind nicht bereit, an ihrer Beziehung längerfristig zu arbeiten. Sich die Anerkennung und die Leidenschaft außerhalb der Beziehung zu suchen, ist ein einfacher, effektiver Weg, aber eben nicht immer der „Richtige“- vor allem wenn man den Partner liebt und mit ihm seine Zukunft plant. Ausschlaggebend dafür, dass eine Beziehung funktioniert und auch nach Jahren noch Spaß in sämtlichen Bereichen macht, ist die Lebendigkeit, mit der man sie am Leben hält.
Eine wichtige Grundlagen dafür ist eine gut funktionierende Kommunikation innerhalb der Partnerschaft. Es sollte jederzeit möglich sein, seine Unzufriedenheiten sachlich mitzuteilen, ohne dabei persönlich zu werden oder in Vorwürfe zu verfallen. Die Kritikfähigkeit des Partners ist daher unerlässlich, um sich an schwierigen Punkten weiterentwickeln zu können. Wichtig sei vor allem auch, dass Partner sich gegenseitig sagen, was sie am anderen zu schätzen wissen. Genauso wie Kritik und Wünsche Bestandteil der Kommunikation sind, sollten auch Lob und Freuden miteinander ausgetauscht werden. Das bestärkt den Partner beziehungsweise die Beziehung und führt zu einer ausgeglicheneren Sichtweise.
Häufig wird auch argumentiert, dass Treue ein Phänomen aus vergangenen Zeiten sei und nicht mehr anwendbar auf die heutige Generation. Dabei wird übersehen, dass heutige Maßstäbe große Unsicherheiten innerhalb der Gesellschaft entstehen lassen. Der Arbeitsplatz ist nicht immer über das Leben hinweg der gleiche, das Einkommen variiert und soziale Gegebenheiten ändert sich stetig.Demnach glauben auch weniger Menschen an die Beständigkeit einer Beziehung und infolgedessen auch nicht mehr an Treue. Das Paradoxe ist jedoch, dass der Wunsch nach einer stabilen und treuen Partnerschaft gleichermaßen immer größer wird - an der Umsetzung scheitert es jedoch oft.
Als Fazit bleibt übrig, dass wir die Menschen der heutigen Gesellschaft sich überwiegend eine stabile Partnerschaft wünschen, an deren Umsetzbarkeit jedoch auch ihre Zweifel haben. Hier sollte wohl jede Partnerschaft die Erfahrung machen, dass schwere Zeiten mit viel Geduld, Arbeit und einem gemeinsamen Weg gemeistert werden können und dies die Zuversicht in die Beständigkeit stärken kann. Für eine glücke und wertschätzende Partnerschaft braucht es Treue und für diese Lebendigkeit wiederum eine offene Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen. Ganz nach dem Motto der britischen Schriftstellerin und Schaupielerin Julie Andrews:
Der Psychotherapeut Wolfgang Krüger widmet sich seit mehr als 30 Jahren dem Thema Partnerschaft. Ihm zufolge sind Frauen wie auch Männer untreu aufgrund emotionaler und sozialer Probleme in ihren Beziehungen. Gene haben mit dem Thema Untreue hingehen wenig zu tun. Ein Beleg dafür ist bereits die Tatsache, dass nicht nur Männer fremdgehen, sondern Frauen in nahezu gleichem Maße ihrem Partner gegenüber untreu sind. Nach Krüger gibt es daher kein männliches „Gen für Untreue“. Der eigentliche Grund, warum viele Paare sich nach einiger Zeit umorientieren und Leidenschaft außerhalb ihrer Beziehung suchen, ist die Unzufriedenheit mit ihrer Beziehung. Jeder wünscht sich von seiner Beziehung Verständnis, Zärtlichkeit, Anerkennung aber auch regelmäßige Leidenschaft (Erotik). Den Aufwand, um diese Punkte innerhalb einer beständigen Beziehung aufrecht zu erhalten, scheuen viele, sodass ein schnelles Abenteuer eine gute Flucht davor ist.
Nur wie soll die eigene Beziehung dann langfristig die Erwartungen erfüllen, wenn man sich ihnen nicht stellt?
Viele Partner geben nach Wolfgang Krüger zu schnell auf und sind nicht bereit, an ihrer Beziehung längerfristig zu arbeiten. Sich die Anerkennung und die Leidenschaft außerhalb der Beziehung zu suchen, ist ein einfacher, effektiver Weg, aber eben nicht immer der „Richtige“- vor allem wenn man den Partner liebt und mit ihm seine Zukunft plant. Ausschlaggebend dafür, dass eine Beziehung funktioniert und auch nach Jahren noch Spaß in sämtlichen Bereichen macht, ist die Lebendigkeit, mit der man sie am Leben hält.
Eine wichtige Grundlagen dafür ist eine gut funktionierende Kommunikation innerhalb der Partnerschaft. Es sollte jederzeit möglich sein, seine Unzufriedenheiten sachlich mitzuteilen, ohne dabei persönlich zu werden oder in Vorwürfe zu verfallen. Die Kritikfähigkeit des Partners ist daher unerlässlich, um sich an schwierigen Punkten weiterentwickeln zu können. Wichtig sei vor allem auch, dass Partner sich gegenseitig sagen, was sie am anderen zu schätzen wissen. Genauso wie Kritik und Wünsche Bestandteil der Kommunikation sind, sollten auch Lob und Freuden miteinander ausgetauscht werden. Das bestärkt den Partner beziehungsweise die Beziehung und führt zu einer ausgeglicheneren Sichtweise.
Häufig wird auch argumentiert, dass Treue ein Phänomen aus vergangenen Zeiten sei und nicht mehr anwendbar auf die heutige Generation. Dabei wird übersehen, dass heutige Maßstäbe große Unsicherheiten innerhalb der Gesellschaft entstehen lassen. Der Arbeitsplatz ist nicht immer über das Leben hinweg der gleiche, das Einkommen variiert und soziale Gegebenheiten ändert sich stetig.Demnach glauben auch weniger Menschen an die Beständigkeit einer Beziehung und infolgedessen auch nicht mehr an Treue. Das Paradoxe ist jedoch, dass der Wunsch nach einer stabilen und treuen Partnerschaft gleichermaßen immer größer wird - an der Umsetzung scheitert es jedoch oft.
Als Fazit bleibt übrig, dass wir die Menschen der heutigen Gesellschaft sich überwiegend eine stabile Partnerschaft wünschen, an deren Umsetzbarkeit jedoch auch ihre Zweifel haben. Hier sollte wohl jede Partnerschaft die Erfahrung machen, dass schwere Zeiten mit viel Geduld, Arbeit und einem gemeinsamen Weg gemeistert werden können und dies die Zuversicht in die Beständigkeit stärken kann. Für eine glücke und wertschätzende Partnerschaft braucht es Treue und für diese Lebendigkeit wiederum eine offene Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen. Ganz nach dem Motto der britischen Schriftstellerin und Schaupielerin Julie Andrews:
„Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe.“
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