Fast alle Menschen kennen Situationen, in denen sie sich gestresst fühlen, in denen sie überlastet, hektisch, gereizt oder nervös sind. Ebenso wie jeder Mensch auf Stress unterschiedlich reagiert, hat auch jeder Mensch seine eigenen, typischen Stresssituationen. Dabei wird Stress häufig als ein „äußeres Übel“ empfunden, das einem widerfährt und dem man wenig entgegenzusetzen hat. Impulsdialog bietet Ihnen die Möglichkeit Ihr Stressempfinden bewusst wahrzunehmen und Ihr individuelles Stresslevel zu senken.
Auf einen Blick:
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Seite 1 - Stressoren und Stress verstärkende Gedanken
Was ist Stress?
Stress ist nicht nur etwas, das einem von außen zustößt. Stress beinhaltet verschiedene, zum Teil auch in der eigenen Person liegende Bereiche. An jedem dieser Bereiche kann man ansetzen, wenn man Stress abbauen und diesen besser bewältigen möchte. Denn grundsätzlich gilt: Je größer der empfundene Stress und die Bemühungen zu seiner Bewältigung sind, umso stärker wird die körperliche Gesundheit angegriffen und umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, an psychischen Symptomen zu erkranken. Hingegen ist die körperliche und psychische Gesundheit umso stabiler, je größer das Gefühl ist, mit Stresssituationen umgehen zu können. (L.A. Pervin, 1993) Es gibt drei Stress-Bereiche, auf die im Folgenden genauer eingegangen wird.1. Stressoren
(„Ich gerate in Stress, wenn ich ...“)
- Herausforderungen
- Gefahren
- Schäden und
- Verluste
Dabei ist die Wahrnehmung von belastenden Situationen individuell. Jeder Mensch kann ein Ereignis in den o.g. Formen wahrnehmen und darauf reagieren. So kann beispielsweise ein positiver Anreiz zugleich eine Gefahr bedeuten, z.B. wenn das Tennisspiel am Abend zunächst unter dem Gesichtspunkt des Gewinnenwollens, später des Gewinnenmüssens (Gefahr) oder des Verlierens (Schaden, Verlust) betrachtet wird. Es entsteht eine chronische Überforderungssituation und es entwickelt sich das Muster des „immer-gewinnen-müssens“. Auf diese Weise kann eine Herausforderung langsam zu einer Störung führen.
Die Stressdosis wird jedoch nicht nur durch die individuelle Bewertung bestimmt, sondern auch durch die Häufigkeit, Vielfalt, die Dauer und Intensität mit der ein Stressor auf einen Organismus einwirkt.
Bei vielen anderen Ereignissen jedoch bestimmt nicht das Ereignis selbst, ob man gestresst ist oder nicht, sondern die eigene Bewertung dieses Ereignisses. So kann eine Person einen neuen Aufgabenbereich als stressig und unangenehm empfinden, eine andere Person, auf fachlich gleichem Niveau, diese Veränderung hingegen als Chance bewertet etwas Neues zu lernen und ihre Fähigkeiten auszubauen. Verschiedene Menschen können somit auf dieselbe Situation (z. B. einen unauffindbaren Schlüssel oder einen Streit mit der Nachbarin) in sehr unterschiedlicher Weise reagieren. Ob eine Situation als Stressor bewertet wird, hängt somit auch von den eigenen Einstellungen ab.
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