Persönlichkeit entwickeln

PTBS - Die späte Reaktion auf eine Belastung

22422 Leser / 0 Kommentare
Stern (leer)Stern (leer)Stern (leer)Stern (leer)Stern (leer)

Nach dem ICD-10 gehört die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS oder PTSD) zu den Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen. Dabei geht der PTBS ein Ereignis oder eine Situation voraus, welche eine außergewöhnliche Bedrohung darstellt oder ein katastrophenartiges Ausmaß hat. Das Situationen derartiger Tragweite Störungen zur Folge haben, ist dabei nicht unüblich und kann jeden treffen.

Nach amerikanischen Untersuchungen leiden etwa 5-10% der Menschen an einer posttraumatischen Belastungsstörungn (PTBS). Bei bestimmten Risikogruppen wie Soldaten, Feuerwehrleuten oder Polizisten kann diese Zahl auf bis zu 50% steigen. Dabei haben Betroffene schwerwiegende Naturkatastrophen, Kampfhandlungen, Unfälle, Folter, Mord oder Vergewaltigung selbst oder bei anderen miterlebt. Klassische Symptome müssen nicht unmittelbar nach dem Ereignis auftreten, sondern können etwa ein halbes Jahr nach dem Ereignis erst präsent sein. Mit der entsprechenden Therapie kann bei vielen Menschen eine deutliche Besserung der Symptome erreicht werden.

Ursachen der PTBS

Die möglichen auslösenden Ereignisse sind, wie bereits beschreiben, äußerst vielfältig. Bestimmte Faktoren führen aber dazu, dass einige Menschen eher eine PTBS entwickeln, als andere. Ein erster Faktor ist das Geschlecht. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen, wie Männer. Einige Menschen sind aber im Allgemeinen weniger vulnerabel (verletzlich) als andere und sind daher eher prädestiniert für eine solche Störung. Dies hat seine Grundlage zum einen in der individuellen Biologie der Menschen, zum anderen in den verschiedenen Persönlichkeitsausprägungen. Ein weiterer wichtiger Faktor, der Menschen vor einer PTBS schützt, ist die soziale Einbindung eines jeden Einzelnen und dessen Bewältigungsstrategien.

Letztendlich kommt es aber maßgeblich auf die Schwere des auslösenden Ereignisses an. Es gilt: je stärker die Belastung, desto eher kommt es zur Störung und desto schwerwiegender ist auch die Störung. Zu starken Belastungen gehören diejenigen, die absichtlich durch andere Menschen herbeigeführt sind, wie zum Beispiel Vergewaltigungen oder Terrorismus. Das resultiert vor allem daraus, dass diese Situationen und Erlebnisse nicht mit dem Weltbild der Opfer oder Zeugen vereinbar sind. Letztendlich muss ein kausaler Zusammenhang zwischen den ausgelösten Symptomen und dem belastenden Ereignis bestehen.

 

Seite 1 2 3 / Auf einer Seite lesen / PDF Download

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Bewertung des Artikels:
Stern (leer)Stern (leer)Stern (leer)Stern (leer)Stern (leer)