Jede schwere Erkrankung wirkt sich auch ungünstig auf die psychische Verfassung eines Menschen aus. Schwere oder lebensbedrohliche Erkrankungen können existentielle Krisen auslösen. Die Diagnose einer solchen Krankheit trifft uns fast immer unerwartet und unvorbereitet. Wird eine schwere Erkrankung diagnostiziert ist es wichtig, sich mit den eigenen Gefühlen annehmend auseinanderzusetzen. Um nicht in negativen Gedankenkonstrukten zu versinken kann es hilfreich sein, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Impulsdialog stellt kann Ihnen helfen Ihr Selbstvertrauen zu stärken, Ihre Situation neu zu bewerten und mit Ruhe und Gelassenheit die Herausforderung anzugehen.
Auf einen Blick:
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Nachdem uns der Arzt die Befunde erläutert, und notwendige therapeutische Schritte erklärt hat, sind wir in der Regel zunächst einmal mit der Tatsache allein gelassen, dass unser Leben in der nächsten Zeit – vielleicht sogar für immer – nicht mehr so verlaufen wird, wie es bisher war. Diese Diagnose ist eine Konfrontation mit der Endlichkeit, mit der Begrenztheit unserer menschlichen Existenz. Wir wissen nicht, wie wir mit der Situation umgehen sollen. Wir können und wollen nicht glauben, dass die Diagnose wirklich auf uns zutrifft: „Das kann nicht sein.“ – „Warum gerade ich?“ Irgendwann tauchen starke Ängste und Verzweiflung auf. Wir fühlen uns dem Schicksal hilflos ausgeliefert.
Wie geht es weiter?
Was sollte getan werden?
Wie sieht eine Bewältigung aus?
Schwere Erkrankungen brechen schlagartig in das Leben des Betroffenen und seiner Angehörigen ein und stellen eine Erschütterung dar. Diese Erschütterung kann aber auch als ein „Aufrütteln“ oder „Weckruf“ angesehen werden. Nach der Bewältigung der Krise kann sich vieles wieder einpegeln und es kann eine zuvor gelebte Normalität ins Leben zurückkehren. Ein solches Ereignis kann jedoch auch ein Impuls für nachhaltige Veränderungen im Leben sein. Es kann helfen, die eigenen Lebensziele zu überdenken und klarer herauszufiltern. Es kann dazu anregen, sich um die Klärung von bestimmten Beziehungen (familiär oder freundschaftlich) zu kümmern. Es kann aber auch die Wertschätzung des Lebens erhöhen.
Es gibt natürlich auch Erkrankungen, die zu einer grundlegenden Veränderung des Lebens führen. Dabei geht es um chronische Erkrankungen, die nicht akut bedrohlich sind, aber auf lange Sicht lebensverkür- zend wirken. Hierbei handelt es sich beispielweise um Querschnittslähmung, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson. Um die Bewältigung einer Erkrankung besser verstehen zu können, reicht es nicht aus, die verschiedenen Phasen im Krankheitsverlauf zu berücksichtigen. Vielmehr spielen die individuellen Verarbeitungsmechanismen eine Rolle. Diese hängen auch von der Persönlichkeit ab. Die emotionalen Reaktionen auf den Schicksalsschlag und die eigene Unzulänglichkeit (Machtlosigkeit, eine Veränderung des Körpers zu erleben; den Körper nicht mehr unter Kontrolle zu haben) können vielfältig ausfallen: Verzweiflung, Unzufriedenheit, Trauer, Wut, etc. Unsicherheit oder Gereiztheit können auch in Angstgefühle münden. Zudem können Resignation, Verbitterung oder ein Wertlosigkeitsempfinden eintreten, was sich wiederum in Suizidgedanken („So möchte ich nicht weiterleben!“) äußert. Starke emotionale Reaktionen können heftige körperliche Reaktionen auslösen. Häufig treten Schlafstörungen, Kraftlosigkeit, Niedergeschlagenheit und Müdigkeit auf. Es kann zu Appetitstörungen, starker Anspannung oder Herzrasen kommen. Diese körperlichen Reaktionen drücken die unausgeglichene Psyche aus. chronische Erkrankungenchronische Erkrankungen
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