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Persönlichkeitsstörung Teil 6: Histrionische Persönlichkeitsstörung

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Eine histrionische Persönlichkeit (ICD-10 Code = F60.4) ist eine sehr übersteigert emotionale und aufmerksamkeitssuchende Person. Früher wurde diese Persönlichkeitsstörung auch als hysterische Persönlichkeit bezeichnet. Impulsdialog stellt verschiedene Trainingseinheiten bereit, welche die Selbstwahrnehmung schulen und die Selbstkontrolle steigern. Diese Fähigkeiten können bei Persönlichkeitsstörungen helfen, stabile soziale Beziehungen aufzubauen.

Auf einen Blick:

1. Seite: Überblick Histrionische Persönlichkeitsstörung

2. Seite: Klassifikation

3. Seite: Formen, Häufigkeit und Therapie

4. Seite: Zusammenfassung

 

Kennzeichnend für Personen die unter dieser Störung leiden, sind Übertreibung (im Gefühlsausdruck), theatralisches Verhalten, Tendenz zur Dramatisierung, Oberflächlichkeit, labile Stimmung, leichte Beeinflussbarkeit, andauerndes Verlangen nach Anerkennung und der Wunsch, stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Daraus entsteht zudem eine erhöhte Kränkbarkeit, sowie ein übermäßiges Interesse an körperlicher Attraktivität.

Die Gefühlszustände dieser Personen wirken schnell an- und abschaltbar, wodurch der Eindruck einer Oberflächlichkeit oder Vortäuschung aufkommen kann. Selbst alltägliche Ereignisse schildern histrionische Personen in den großartigsten Ausdrücken, jedoch arm an Details und Inhalt. Sie passen sich dabei ihrem „Publikum“ an und zeigen wenig Konstanz in ihrer Erscheinung und Identität. Oftmals fehlt Histrionikern ein Gefühl dafür, wer sie eigentlich wirklich sind. Immer brauchen sie andere, um ihre Stimmung und ihr Dasein zu bestätigen.
In ihrer äußeren Erscheinung sind sie oftmals unangemessen verführerisch oder provokant, aber nicht nur gegenüber Personen, an denen sie ein sexuelles oder gefühlsmäßiges Interesse haben, sondern auch gegenüber Personen (z.B. Arbeitskollegen, Chef etc.), bei denen das Verhalten unangemessen ist. Personen mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung schätzen ihre Beziehung zu anderen als viel intensiver ein, als es die andere betreffende Person selber empfindet. So werden flüchtige Bekannte schnell zu den „liebsten Freunden“. In Beziehungen wiederum fehlt es oft an echter emotionaler Tiefe. Stattdessen spielen histrionische Personen oftmals eine Rolle, wie die der Prinzessin oder die des Opfers. Auch gleichgeschlechtliche Freundschaften sind häufig problematisch, da ihre verführerische, provokante Art die Freundschaft gefährdet. Ebenso kann es sein, dass sich die Person mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung enttäuscht und frustriert zurückzieht, wenn sie von ihren Freunden nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt bekommt. Ihr Drang nach Aufregung und Neuem kann dazu führen, dass langjährige Freundschaften vernachlässigt werden, um sich auf neue Beziehungen einzulassen.

 

 


Die Begrifflichkeit histrionische Persönlichkeitsstörung stammt von dem lateinischen Substantiv histrio, das eine aus der etruskischen Sprache entlehnte Bezeichnung für einen Schauspieler im antiken Rom war. Auch das aus dem englisch abgeleiteten Wort „histrionic“ bedeutet in diesem Zusammenhang schauspielerisch, theatralisch und affektiert.

 

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