Neugierde ist heutzutage häufig negativ besetzt, aber warum eigentlich? Sie hat in der Vergangenheit für Entdeckungen und Entwicklungen gesorgt, noch viel mehr, sie macht Menschen glücklich und zufrieden. In der Psychologie werden daher nicht nur die negativen Seiten der Neugier betrachtet, sondern auch durchaus die positiven.
Schon Goethe sagte: "Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts." Aber was ist eigentlich Neugier? Nimmt man das Wort einmal auseinander, erkennt man schnell dessen Bedeutung. Im letzten Wortteil geht es um die Gier, also dem Verlangen. Die Neugier ist also das dringende Verlangen nach etwas Neuem, etwas Unerfahrenem. Das können Erlebnisse sein, Erfahrungen oder einfach Wissen und Erkenntnis. Man kann die Neugier also auch als Wissbegierde bezeichnen.
Geschichte der Neugierde
Ein kleines Gedankenexperiment: Denken Sie einmal daran, was alles nicht passiert wäre, gäbe es keine neugierigen Menschen. Oder denken Sie viel eher daran, was passiert wäre, gäbe es keine neugierigen Menschen - wahrscheinlich gar nicht so viel. Keine Erfindungen, keine Enthüllungen, keine Erfahrungen. Wie man vielleicht schon bemerkt, geht die Neugierde nicht nur mit Negativem einher, sondern durchaus auch mit Veränderung und Wandel im positiven Sinne. Neben diese positiven, beflügelnden Emotionen birgt sie leider auch Gefahren. Es seien die vielen traurigen Fälle auf Autobahnen genannt, die entstehen, weil Menschen vom Geschehen auf der Gegenfahrbahn durch ihre Neugierde abgelenkt sind und es selbst zu einem tragischen Unfall kommt. In der Geschichte gab es unzählige Philosophen und Entdecker, die ohne ihre Neugierde nicht zu dem geworden wären, was sie heute sind. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts geriet die Neugierde immer mehr in Verruf. Sie galt als etwas Weibliches, etwas Befriedigendes, etwas Unangemessenes.
Heutzutage ist das weitgehend anders. Heute ist Neugierde allgegenwärtig. Handys machen Fotos immer und überall. Diese Fotos werden dann im Internet auf Facebook und Instagram für jeden Nutzer weltweit bereitgestellt. Die Neugierde anderer wird bereitwillig gestillt und von einigen sogar gefüttert. Für andere macht dieser gesellschaftliche Wandel die Neugierde nicht mehr notwendig, denn sie wissen ja, was der Freund, die Frau oder das Kind macht - und das 24 Stunden am Stück. Wozu dann noch neugierig sein.
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