Gefühlschaos, starke Stimmungsschwankungen, Schwarz-Weiß - "Borderline ist wie ein Leben ohne feste Wurzeln"; "Borderline ist ein Leben am Rande des Aushaltbaren"; "Borderline bedeutet ein Kind zu sein, dass verzweifelt nach seiner Mutter sucht" - so beschreiben Betroffene im Internet ihr Leiden. Das Erleben eines Menschen, der unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leidet, ist für Angehörige oder Freunde kaum nachzuempfinden. Impulsdialog kann Ihnen helfen, die eigenen Gefühle besser zu reflektieren und zu äußern. Der Umgang mit Angehörigen und Partnern kann somit erheblich entlastet werden.
Auf einen Blick:
1. Seite: Überblick Emotional-Instabile Persönlichkeitsstörung
2. Seite: Borderline-Typus
3. Seite: Umgang und Therapiemöglichkeiten
4. Seite: Zusammenfassung
Die Borderline-Störung ist dabei dem Cluster der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung zuzuordnen. Die wesentlichen Merkmale der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung (ICD-10-Code ist F60.3) sind ein stark impulsives Handeln ohne Rücksicht auf die Konsequenzen; ständig wechselnde, oft unvorhersehbare und launenhafte Stimmungslagen (extreme Stimmungsschwankungen); Unfähigkeit zur Vorausplanung; heftige Zornesausbrüche mit teilweise gewalttätigem Verhalten und mangelnder Impulskontrolle. Es besteht die Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und Konflikten zu anderen, insbesondere wenn die impulsiven Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Diese Persönlichkeitsstörung wird, wie alle Persönlichkeitsstörungen, vor allem in den zwischenmenschlichen Beziehungen deutlich.
Die emotional instabile Persönlichkeitsstörung umfasst zwei Typen: Den impulsiven Typus (F60.30) und den Borderline Typus (F60.31).
Die wesentlichen Charakterzüge des impulsiven Typus (F60.30) sind emotionale Instabilität und eine mangelnde Impulskontrolle. Ausbrüche von gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten sind häufig, vor allem bei Kritik durch andere. Mindestens drei der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:
- eine deutliche Tendenz, unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln
- eine deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen Mitmenschen, vor allem dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden
- die Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt, mit der Unfähigkeit zur Kontrolle des explosiven Verhaltens
- Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden
- eine unbeständige und unberechenbare Stimmung
Die Impulsivität und mangelnde Impulskontrolle kann sich in vielerlei Verhaltensweise ausdrücken. Möglicherweise bestehen selbstschädigende Aktivitäten, wie Glücksspiele, übermäßige Geldausgaben, Substanzmissbrauch, risikoreiches Sexualverhalten, rücksichtsloses Fahren oder Essanfälle.
Zum impulsiven Typus gehören meist auch die Begriffe:
- reizbare (explosible) Persönlichkeit(-sstörung)
- aggressive Persönlichkeit(-sstörung)
Als wichtige Ausschlussdiagnose für den impulsiven Typus ist die dissoziale Persönlichkeitsstörung (F60.2) anzusehen.
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