Selbstbewusstsein stärken

Agoraphobie – die Angst vor Kontrollverlust

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Agoraphobie – im Volksmunde auch bekannt unter „Platzangst“ – ist eine weit verbreitete psychische Störung, die oft mit Panikattacken einhergeht. Dieser Artikel soll einen Überblick über die Symptome der Agoraphobie in Zusammenhang mit Panikattacken darstellen und wichtige allgemeine Informationen liefern. Ängste können unseren Alltag stark beeinflussen und die Lebensqualität reduzieren. Impulsdialog stellt Ihnen Lernprogramme zur Verfügung, mithilfe derer Sie Ihre Ängste verstehen lernen und nach und nach abbauen können.

Auf einen Blick:

1. Seite: Überblick Agoraphobie

2. Seite: Symptome

3. Seite: Entstehung und Behandlung

4. Seite: Zusammenfassung

 

Seite 1 - Überblick Agoraphobie

 

Die Agoraphobie ist eine Unterform der Angststörungen und schließt die Angst vor großen offenen Plätzen ein – der sogenannten Platzangst. Diese Störung wird häufig verwechselt mit der Klaustrophobie, bei der Betroffene Panik in engen Räumen entwickeln. Zu Grunde liegt beiden Störungsbildern die Angst die Kontrolle zu verlieren, während Hilfe für Betroffene nicht schnell genug realisierbar scheint. Dies resultiert häufig in einer Panikattacke.

Geschichte

Diagnostiziert und beschrieben wurde das Störungsbild bereits 1870 durch den deutschen Psychiater O. Westphal bei einem seiner Patienten. Für diesen war es nicht möglich angstfrei über einen großen (Markt-) Platz zu gehen. Noch vor dreißig Jahren zählten die Agoraphobie und Panikstörung zu den schwer behandelbaren Störungen. Die Entwicklung und systematische Überprüfung von Konfrontationstherapien ist eine der größten Erfolgsgeschichten im Bereich der psychischen Gesundheit.

 

Panikstörung? Agoraphobie? Was ist das?

Wenn eine Person wiederholt Panikattacken erlebt und befürchtet, dass solche Panikattacken erneut auftreten könnten, spricht man von einer Panikstörung. Wenn eine Person zusätzlich beginnt, spezifische Situationen wie z. B. Kaufhäuser zu vermeiden, da sie befürchtet, dort eine Panikattacke zu bekommen, spricht man von einer Panikstörung mit Agoraphobie. Bei einer Panikattacke erreichen die wahrgenommenen Symptome innerhalb weniger Minuten ihren Höhepunkt.

Aus dem Griechischen bedeutet Agoraphobie soviel wie "Angst (phobie) vor offenen Plätzen (agora)". Im gegenwärtig professionellen Rahmen ist mit Agoraphobie die Angst vor einer Vielzahl von Situationen, welche zu Vermeidungsverhalten führt. Diese Situationen kennzeichnen sich besonders dadurch, dass eine Flucht schwierig scheint und/oder aber dass Hilfe im Notfall nicht rechtzeitig zu erwarten ist. Häufig handelt es sich um Situationen, in denen schon einmal – spontan – ein Panikanfall aufgetreten ist.

Typische Situationen sind:

  • öffentliche Orte und Menschenansammlungen (z.B. Kinos, Kaufhäuser, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel)
  • Auto-, Zug- oder Busfahrten
  • Autobahnen, Brücken, Tunnels, Fahrstühle oder ähnliches
  • aber auch Orte, wo keine anderen Personen sind, wie einsame Wälder (wo wiederum Hilfe nicht schnell realisierbar zu sein scheint)

 

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