Neben sozialpsychologischen Faktoren wie Vertrauen und Zuneigung, spielen die innere und die körperliche Bereitschaft eine entscheidende Rolle, damit der Geschlechtsverkehr als lustvoll empfunden wird. Das Liebesspiel beginnt zunächst im Kopf mit anregenden Gedanken und Fantasien, bevor es zur körperlichen Erregung kommt. Doch bei einer Vielzahl von Frauen treten die körperlichen Reaktionen aus diversen Gründen gar nicht erst ein.
Symptome
Die weibliche Erregung verursacht im Normalfall das Feuchtwerden und Erweitern der Scheide sowie das Anschwellen von äußeren Schamlippen, Klitoris und das Aufrichten der Brustwarzen. Der Puls und die Atemfrequenz steigen und es kommt zu Muskelzuckungen. Von einer Störung der sexuellen Erregung Betroffene hingegen verspüren zwar ein „normales“ Verlangen nach Sexualität und Lustbefriedigung, fühlen sich innerlich erregt und Penetration wird als positiv erlebt, die körperliche Erregungsreaktion aber ist gestört. Die oben beschriebenen Vorgänge werden nicht in Gang gesetzt oder sind stark verzögert. Man spricht hier von der genitalen Form der Erregungsstörung.
Es kann auch die sogenannte subjektive Form auftreten. Dabei funktionieren die körperlichen Reaktionen, aber die Frauen berichten von einer nur sehr geringen inneren Erregung bzw. dem Fehlen des typischen „Aufgewühlt-Sein“.
Erst wenn ein persönlicher Leidensdruck durch die langfristig fehlende körperliche Erregung empfunden wird, z.B. durch vermehrten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, spricht man von einer Störung der Erregung.
Auftreten
Die Störung der sexuellen Erregung ist sehr weit verbreitet. Einige Studien gehen davon aus, dass ca. jede fünfte Frau von der Störung betroffen ist. Das Risiko, die Symptome zu zeigen, wird nach der Menopause größer, da der gesenkte Östrogenspiegel zu einer geringeren Durchblutung der Genitalien beiträgt.
Ursachen
Es gibt nicht die eine zentrale Ursache für eine gestörte Erregungsreaktion. Meist wirkt eine Kombination aus vielen kleineren Aspekten, darunter fallen zum Beispiel:
Biologische Faktoren: Mangel an Sexualhormonen, Gefäßerkrankungen, Beckenbodenerkrankungen, bestimmte Medikamente, kardiovaskuläre Erkrankungen etc.
Individualpsychologische Faktoren: wie Angst, Depression, geringe sexuelle Erfahrung oder viel Stress, (sexuelle) Traumata in der Vergangenheit
Beziehungsfaktoren: wie mangelnde Stimulation durch den Partner, ungelöste Paarkonflikte oder geringes gegenseitiges Vertrauen
Soziokulturelle Faktoren: fallen die familiäre Situation, eine mangelhafte Sexualerziehung und das Aufwachsen unter bestimmten Normen und Werten bezüglich Sexualität (z.B. starke Religiösität)
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