Auf einen Blick:
1. Seite: Überblick Emotional-Instabile Persönlichkeitsstörung
2. Seite: Borderline-Typus
3. Seite: Umgang und Therapiemöglichkeiten
4. Seite: Zusammenfassung
Seite 3 - Umgang und Therapiemöglichkeiten
Die Erkrankung tritt überwiegend zwischen dem 18-30 Lebensjahr auf. In Studien haben Betroffene oft traumatische Erfahrungen in ihrer Lebensgeschichte angegeben. Häufig liegt eine Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen, wie affektive Störung (z.B. einer Depression), Abhängigkeitserkrankung, Essstörung (vor allem Bulimia Nervosa), Posttraumatische Belastungsstörung und Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung sowie andere Persönlichkeitsstörungen vor. Von der Allgemeinbevölkerung leiden etwa 2% an dieser Erkrankung.
Die Belastung für die Betroffenen und deren Angehörigen sind bei einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung sehr hoch. Gerade das selbst- und fremdverletzenden Verhalten sowie die schwierige Beziehungsgestaltung erzeugen einen hohen Leidensdruck für die betroffene Person und ihr Umfeld. Oft sind schon junge Menschen betroffen, die dadurch große Schwierigkeiten haben, gesunde (und stabile) Freundschaften oder Liebesbeziehungen zu führen. Dies kann sich ungünstig auf die schulische und berufliche Laufbahn auswirken. Zur Behandlung haben sich spezielle Therapien bewährt. Diese sind sehr verhaltenstherapeutisch angelehnt. Hierbei ist die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) zu nennen. Auch spezielle psychodynamische Therapien wie die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP = Transference-Focused-Psychotherapy) zeigen gute Effekte. Die psychotherapeutische Behandlung kann eventuell auch traumatherapeutische Elemente enthalten sowie den Einsatz von Medikamenten, insbesondere wenn weitere psychische Krankheiten wie Depressionen vorhanden sind.
Die meisten Patienten werden ambulant behandelt. Bei Suizidgefahr oder schweren Selbstverletzungen empfiehlt sich zur Krisenintervention aber unbedingt eine zeitweise stationäre Therapie in spezialisierten Einrichtungen.
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